Vielleicht dauert es aber auch noch ewig. Vielleicht wird es nie so weit sein. Wer weiß das schon.
Es ist inzwischen fast sechs Jahre her, dass die Eröffnung des BER, des neuen „Flughafens Berlin Brandenburg Willy Brandt“ gleich neben dem alten Airport Schönefeld, platzte. In der Zwischenzeit redete man über Entrauchungsanlagen, über Hartmut Mehdorn, über den x-ten Flughafenchef und den nächsten verschobenen Einweihungstermin. Aber wer redet über die Gemeinde, die viel mehr als der Rest der Republik betroffen ist von der Frage, ob der BER je eröffnet? Dieses Stück Brandenburg, in dem, wie sich auf dieser Reise herausstellen wird, die Hoffnung, dass es bald losgehen wird, riesig ist. Bei manchen aber auch die Furcht davor.
Fragt man Bürgermeister Udo Haase, ob es eine Katastrophe sei, dass der BER nicht eröffnet und nicht eröffnet und nicht eröffnet – dann antwortet er: Nein. Das viel bessere Wort für die Verzögerung laute: „Atempause“. Udo Haase hat nämlich sein eigenes Großprojekt, das er fertiggestellt haben will, bevor der BER in Betrieb geht: den neuen Ortskern der Kleinstadt Schönefeld, unweit vom Airport, am nördlichen Zipfel des Flughafens. Auf eine riesige Brachfläche hat sich Udo Haase erst einmal sein neues Rathaus setzen lassen. Nicht weit entfernt sind erste Wohnhäuser und Straßen entstanden. Eine dieser Straßen führt direkt von der Autobahn zu seinem, Haases, Amtssitz. Vier Spuren, die nackt wirken, bislang fahren hier wenige Autos. Die Parklücken sind angelegt, aber noch leer. Links und rechts stehen kaum Gebäude, nur hüfthohes Gestrüpp. Das fühlt sich nicht nach einem neuen Zentrum an, sondern nach einem unerschlossenen Gewerbegebiet. Aber hier soll noch Magie einziehen. Wenn Haases Plan aufgeht, spätestens nächstes Jahr.
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