Als Dorf-Bürgermeister ist Wolfgang Hoffmann beliebt – bis er gegen Neonazis vorgeht. Unterschriften gegen ihn werden gesammelt. Sein Briefkasten wird gesprengt. Dann rast ein Auto auf ihn zu.

Erschienen am 5. Dezember 2018 in DIE ZEIT

Was im Dorf passiert, muss im Dorf bleiben. So lautet das oberste Gesetz. Hoffmann hat dagegen verstoßen, und viele im Dorf glauben, dass alles anders gekommen wäre, wenn Hoffmann verstanden hätte, wie ein Dorf funktioniert. So aber sitzt er nun in einem Saal des Amtsgerichts Fürstenwalde und erzählt, was er von jenem Abend drei Jahre zuvor in Erinnerung hat.

Wolfgang Hoffmann ist mit seinem Hund schon auf den letzten Metern seiner Runde durchs Dorf, als er den dunkelgrauen Škoda um die Ecke biegen sieht. Der Fahrer des Škoda, Hoffmann erkennt ihn sofort, gibt Gas und noch mal Gas und noch mal Gas. Ein paar Zentimeter nur, und es hätte Hoffmann erwischt. „Du Lümmel!“, schreit er dem Škoda hinterher, ballt die Faust, hebt den Arm. Da wendet Steffen Vagt*, stoppt vor Hoffmann, lässt das Fenster herunter und ruft: „Du rote Sau!“

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